Porträt

Adventliche Stimmung in Grafendorf

Grafendorf ist eine kleine oststeirische Gemeinde mit etwas über 3.100 Einwohnern, die nahe des Burgenlandes am Fuße des Hartberger Ringkogels liegt. Einerseits ist die Gemeinde durch ihre gute verkehrstechnische Anbindung über die Wechselbundesstraße B 54 weltoffen, andererseits hat sie sich mit ihrer beschaulichen Lage im steirischen Hügelland manche Tradition bewahrt, die gerade zur Weihnachtszeit einen besonderen Charme versprüht und den Reiz dieser idyllischen Gemeinde mit begründet.

(c) Olga Seus

Ein Blick auf den Grafendorfer Ortskern.

Seit gestern

Grafendorf ist eine Gemeinde, in der Traditionen und Gemeinschaft hoch im Kurs stehen. In der Vorweihnachtszeit ist seit über 30 Jahren der jährliche Krippenbaukurs so eine lieb gewonnene Tradition. Wie die allseits geschätzten Laternenkrippen aber auch heimatliche und orientalische Krippen gebaut werden, vermittelt die gebürtige Grafendorferin Waltraude Lechner in ihren jährlichen Kursen, die sich regen Zuspruchs erfreuen. So ging das Wissen um diese althergebrachte Technik auch über die Jahrtausendwende nicht verloren und wird nach wie vor weitergegeben und angewendet. Übrigens wurde der Krippenbrauch 2021 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe aufgenommen. Wie sehr er in Grafendorf lebt, davon kann man sich bei der großen Krippenausstellung in der Auslage der Trafik Postl überzeugen.

Heute

Grafendorf ist eine wachsende Gemeinde. Derzeit wird das Gewerbegebiet erweitert, vier neue Firmen haben sich bereits angesiedelt, weitere werden folgen. Bei einer derart belebten, wachsenden Gemeinde muss die Infrastruktur stetig angepasst werden. So gibt es in der neuen Wohnsiedlung Mosergründe einen neuen Spielplatz, damit sich jüngere Gemeindemitglieder austoben können. Für die älteren gibt es einen neuen Beachvolleyballplatz mit zwei Spielfeldern, der den früheren mit nur einem Spielfeld ablöst. Darüber hinaus schreitet die Anbindung ans Glasfaserinternet voran. Der erste Bauabschnitt in den Ortsteilen Lehen, Safen und Stammbach ist bereits abgeschlossen, die weiteren werden nun nach und nach ebenfalls angeschlossen. 

Außerdem konnte Grafendorf an seine Erfolge im Blumenschmuckwettbewerb anknüpfen und vier Floras in der Bewertung „schönster Markt“ erreichen: Bereits das vierte Jahr in Folge wurden mindestens vier Floras erreicht, einmal schaffte man sogar die Höchstwertung von fünf. 

Morgen

„Nach der Erweiterung des Gewerbegebietes ist unser nächstes großes Projekt die Weiterentwicklung des Wohnbaus“, so Bürgermeister Johann Handler. In enger Zusammenarbeit mit Wohnbaugenossenschaften und Privatinitiativen sollen im Norden Richtung Wirtelstraße neue Siedlungshäuser entstehen.

Dazu kommen Sanierungsmaßnahmen. „Wir haben in unserem Gemeindegebiet allein 120 km Straßennetz, da gibt es eigentlich immer etwas zu tun“, weiß der Bürgermeister. Nächstes Ziel ist die Komplettsanierung der Kirchengasse, wobei es um Leitungsneuverlegungen, eine neue Straßendecke und eine Gehsteigsanierung geht. 

Das muss man gesehen haben

Grafendorf hat zur Adventzeit eine ganz besondere Attraktion: Seit 1997, also heuer bereits zum 25sten Mal, wird jedes Jahr in einer Außennische der Kirche eine Krippe mit lebensgroßen Figuren aufgestellt. Bis Maria Lichtmeß am 2. Feber kann sie dort betrachtet werden. Die Krippe ist der Schlusspunkt des Adventkalenders aus Gemeindeschaukästen und Auslagen und bildet mit dem Christbaum und der stimmungsvollen Weihnachtsbeleuchtung das Herzstück der Grafendorfer Weihnacht. Die Figuren, die nach Grödner Art von Hand holzgeschnitzt sind, haben in Grafendorf eine lange Tradition. Sie sind von Waltraude Lechner gefertigt, die die Krippe in den Anfangsjahren kontinuierlich bis zu den heutigen 13 Figuren erweiterte. Inzwischen ist die sehenswerte Anordnung ein fester Bestandteil der Weihnachtskultur geworden: Am ersten Adventsamstag werden sie aufgestellt, zugleich gibt es die Adventkranzsegnung und einen Ausschank nach der Abendmesse, der die Weihnachtszeit einleitet: „Sobald unsere Krippe steht, sieht und spürt man einfach, dass wieder Weihnachten kommt. Sie gehört einfach zu unserem Dorferscheinungsbild dazu und bildet einen wichtigen Anziehungspunkt für Groß und Klein“, freut sich Bürgermeister Handler.


Bürgermeister Johann Handler (ÖVP) leitet die Geschicke von Grafendorf seit mehr als 20 Jahren.

Der neue Spielplatz in der neuen Wohnsiedlung ist bei den jüngeren Gemeindemitgliedern sehr beliebt.

Der Beachvolleyballplatz lädt vor allem im Sommer zum Verweilen ein.

Im Gewerbepark siedeln sich viele Firmen an.

Die Grafendorfer lebensgroße Dorfkrippe bildet das Kernstück der weihnachtlichen Schmückung.

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