Effiziente Wärme
Die Heizsaison ist in vollem Gange. Heuer stellt sie die Bevölkerung nach einer eklatanten
Energiepreissteigerung vor eine unliebsame Herausforderung. Viele Menschen müssen ihre
Heizmethode oder auch ihre Wohlfühltemperatur an die neuen Gegebenheiten anpassen.
Die Firma HERZ in Pinkafeld hat ihre Produktionsfläche ausgebaut und möchte mit verdoppelter
Kapazität die Herstellung von nachhaltigen Biomasseanlagen und Wärmepumpen weiter forcieren.
(c) Eva Maria Kamper
Die Firma HERZ setzt auf die Herstellung von CO2-freundlichen Biomasseanlagen und Wärmepumpen. Die große Lagerhalle in Pinkafeld wurde nun erweitert.
„Die beste Heizmethode gibt es nicht”, sagt der Geschäftsführer der HERZ Energietechnik, Jürgen Markon, eingangs. „Man muss schon mehrere Faktoren beachten, um die richtige Heizung fürs jeweilige Gebäude zu finden.” Damit meint er unter anderem das Nutzungsverhalten sowie die Isolierung und den Zustand des Hauses. Es habe sich auch die Fragestellung der Kund*innen verändert, sagt er. „Es wird gezielt eine erneuerbare Alternative gesucht, welche für das jeweilige Haus und die Anforderungen angepasst ist. Viele Menschen aktivieren gerade auch wieder ihre alten Holzöfen, da das Heizen mit Holz wieder attraktiver geworden ist, nachdem sich der Pelletspreis verdoppelt hat”, weiß Jürgen Markon. Die Firma HERZ setzt als Kompetenzzentrum auf die Herstellung von CO2-freundlichen Biomasseanlagen und Wärmepumpen, die allesamt von der Entwicklung bis zur Endfertigung in Pinkafeld entstehen.
Werkserweiterung
Als wichtiger Wirtschaftsfaktor hat sich die Firma HERZ mit einem Standort in Pinkafeld bereits im Jahr 2010 niedergelassen. Heuer wurde als Antwort auf die steigende Nachfrage die Produktionsfläche mit einer Investition von acht Millionen Euro von 12.000 auf 18.000 Quadratmeter erweitert. „Damit sollen die Produktionsabläufe effizienter gestaltet werden können und eine Verdoppelung der Produktionskapazität im Bereich der Biomasseanlagen erreicht werden, beziehungsweise sogar eine Verdreifachung der Herstellung von Wärmepumpen”, schildert Jürgen Markon.
Pendler aus der Nähe
Der Ausbau bewirkt auch einen höheren Bedarf an Arbeitskräften. „Obwohl Fachkräfte nach wie vor schwierig zu finden sind, haben wir aufgrund der Energiekrise durchaus viele Bewerber*innen, die nun nicht mehr so weit pendeln möchten und ihren Arbeitsplatz in Pinkafeld finden”, sagt Jürgen Markon. Auch viele Frauen ließen sich für einen Job in dieser technischen Branche begeistern. Ebenso werden Lehrlinge ausgebildet oder man profitiere von den Absolvent*innen der HTL oder FH Pinkafeld. Im eigenen Haus werden auch Fortbildungen und Seminare für die bestehenden Mitarbeiter*innen durchgeführt: „Es ist auf jeden Fall ein Job der Zukunft, absolut.”
Energiekrise und Bewusstsein
„Denn die effiziente Nutzung von Rohstoffen und Energie wird uns noch länger beschäftigen, das Heizen gilt als Grundversorgung. Bezüglich der steigenden Preise wird man eine Regelung finden müssen”, betont Jürgen Markon. Denn leistbar müsse es bleiben, das Heizen. Dafür brauche es allerdings auch ein neues Bewusstsein für den Umgang mit Energie. Unternehmen haben schon begonnen zu sparen oder die ideale Nutzung ihrer Heizsysteme zu evaluieren. Auch die Privathaushalte können sparen, indem sie sich an eine andere Wohlfühltemperatur gewöhnen. Denn schon 1 Grad Unterschied hat mehr Auswirkungen auf die Effizienz, als man glaubt.
„Die Wahl der richtigen Heizung hängt von mehreren Faktoren wie Nutzungsverhalten oder Isolierung ab.“
Firma HERZ
Die österreichische HERZ-Gruppe, die 1896 in Wien gegründet wurde, verfügt über 40 Produktionsstätten in 12 europäischen Ländern, ist weltweit aktiv und beschäftigt über 3.500 Mitarbeiter*innen. Mit dem Fokus auf Energieeffizienz und der damit verbundenen Produktion von Biomasseanlagen, Wärmepumpen, Armaturen, Regeltechnik und Dämmstoffen ist die Gruppe in dieser Form in Europa einmalig strukturiert. Seit 2010 befindet sich auch ein Standort in Pinkafeld, der mittlerweile 210 Arbeitnehmer*innen in der Produktion sowie in der Forschung und Entwicklung beschäftigt. Eigentümer der HERZ-Gruppe ist Dr. Gerhard Glinzerer, Geschäftsführer der HERZ Energietechnik ist Ing. Jürgen Markon. Die Produktionshalle wurde heuer von 12.000 auf 18.000 Quadratmeter erweitert. Regionale Firmen wie ALU HOFSTÄTTER waren am Bau beteiligt.
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