Fußball-Fieber
Es gibt sie schon so lange, dass sich keiner mehr an die Anfänge erinnert. Seit 39 Jahren trifft sich
eine illustre Gruppe von Männern jeden Montagabend in Oberwart. Ihre Mission: Fußball spielen.
Foto©LEXI
Das ist Freude am Fußballspielen! Ein Teil der Montagspartie: hinten v.l n.r: Harald Saurer, Martin Wagner, Tobias Schabhüttl, Notar Robert Bencsics, Gerd Böhler, Präsident Walter Cserer, Ludwig Pall | mitte v.l.n.r.: Reinhard Schabhüttl, Reinhard Oswald, Nikolaus Baldauf, Mike Pleyer | vorne kniend: ältestes und längstes Mitglied Josef Dancsecs, August Oswald, Nijaz Mehmedovic, Gerald Huss, Peter Holper, Rudi Talasz, Rainer Terkovics (re. außen) | liegend: Hans Kappel
Montag 18.30 Uhr. Anpfiff am Fußballplatz in der Sportlände Oberwart. An diesem speziellen Wochentag sind es 18 Spieler, die gekommen sind. Der älteste ist 72. Beim Gruppenfoto ist er der erste, der in die Knie geht, die Hände hochreißt und jubelt. Fußball ist Leidenschaft.
Wie es mit der sportlichen Zusammenkunft begann, weiß keiner mehr so genau, sagt Präsident Walter Cserer.
„Es gab früher einmal eine ‚Altherren-Partie’. Die hat sich aber aufgelöst und aus einer Handvoll Altherren ist im Jahr 1984 die Montagspartie entstanden“, erklärt er. „Der Altersdurchschnitt zeigt, dass man aber auch der ursprünglichen Bezeichnung gerecht werden würde“, setzt er grinsend nach.
37 Mitglieder hat der Verein. Im Schnitt kommt jeden Montag etwa die Hälfte, um dem runden Leder nachzujagen. Der Sport steht im Vordergrund. Nicht das Bier danach. „Das gibt es ab und zu, aber wir kommen wirklich hierher, um Fußball zu spielen“, betont Walter Cserer die Ernsthaftigkeit der Montagspartie.
Von Spielen mit anderen Teams müsste es in fast 40 Jahren doch unzählige Geschichten geben. „Mitnichten“, sagt der Präsident. Nur ein Mal sei man zu einem Turnier nach Salzburg gefahren.Vier Mannschaften seien gegeneinander angetreten. „Als Viert-Platzierte sind wir wieder heimgefahren“, sagt der Präsident und muss trotz auferlegter Ernsthaftigkeit schmunzeln. Das war 1999. Seither ist man daheimgeblieben. „Wir sind einfach zu ehrgeizig“, hat sich die Gruppe die Platzierung selbst erklärt.
Und schon ist der Präsident wieder mit seiner Aufmerksamkeit bei den Spielern, denn der Notar stürmt schon zum zweiten Mal vorbei und fordert Disziplin und Ordnung. Immerhin sei man zum Kicken hier und nicht zum Tratschen.
Ein klarer Fall von Fußball-Fieber in seiner sympathischsten Form.
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