Reportage

Sonnenerde baut klimaneutrale Industriehalle

Nach drei Jahren Planungszeit und sämtlichen Einreichfristen ist es nun fix: SONNENERDE baut eine CO2-neutrale Industriehalle für eine neue Pflanzenkohle-Produktionsanlage. Halle und Anlage sind Pionierprojekte im Klimaschutz. Baustart ist im heurigen September.

Foto©LEXI

Gerald Dunst und sein Sohn DI Dominik Dunst sind Geschäftsführer von Sonnenerde und der Futterkohle-Linie CharLine. Mit der neuen Halle schaffen sie den Sprung in die Industrie-Liga.

 

 

Das Treibhausgas CO2 ist Hauptursache für den Klimawandel. Wir reden längst von einer Klimakatastrophe. „Es reicht nicht mehr, den CO2-Ausstoß auf Null zu reduzieren. Wir brauchen CO2-Bindungstechnologien, damit das Klima wieder stabilisiert werden kann. Pflanzenkohle ist eine der sinnvollsten Möglichkeiten dazu“, sagt Gerald Dunst, Gründer und Geschäftsführer von SONNENERDE. Der Betrieb produziert seit über zwei Jahrzehnten Erden auf Basis von Pflanzenkohle. „Als wir damit begonnen haben, wurden wir als Spinner belächelt“, erinnert sich Gerald Dunst zurück. Heute gehört SONNENERDE weltweit zu den innovativsten Forschern, die wesentlich zur Rettung unseres Klimas beitragen (prima! hat in der Juni Ausgabe 2022 berichtet).

In den letzten Jahren hat das Unternehmen immer mehr Erden auf Basis von Pflanzenkohle produziert. Mit einem eigens entwickelten Substrat ist es sogar möglich, Bäume im städtischen Bereich dort zu pflanzen, wo vorher nur Asphalt war. Die enorme Nachfrage macht nun eine Erweiterung des Betriebes erforderlich. „Die Pflanzenkohlelager sind leer. Wir müssen also schnell bauen, damit wir nicht in Lieferengpässe kommen“, erklärt Dunst, der in der Geschäftsführung durch seinen Sohn Dominik Verstärkung hat. 

Im September erfolgt der Baustart. „In diesem Fall beginnen wir mit einem Baggerstich“, waren sich die beiden Geschäftsführer sofort einig. Immerhin will man der Dimension des Projektes auch den gebührenden Rahmen verleihen. Schnell erklärt, geht es darum, eine Industriehalle für eine neue Pflanzenkohle-Produktionsanlage zu errichten. Der Bau kann aber als Meilenstein in der Klimaforschung gewertet werden. Zum einen wird hier weltweit der erste Prototyp einer Pflanzenkohle-Produktionsanlage im industriellen Maßstab aufgebaut, welche organische Reststoffe als Energieträger verarbeiten kann. „Wir haben drei Jahre intensiver Planungszeit hinter uns und haben eine Anlage entwickelt, in der unser gesamtes Know-how steckt“, berichtet Gerald Dunst (prima! hat in der April Ausgabe 2022 berichtet).   

Es ist ein in sich geschlossenes System, das während der Herstellung der CO2-bindenden Pflanzenkohle Wärme produziert, die unter anderem auch für die Beheizung von Büro und Hallen  genutzt wird.

„Das ist aber nur der erste Teil der Geschichte“, erklärt der Firmen-Gründer. Die gesamte Industriehalle soll außerdem CO2-neutral gebaut werden. „Wir sind davon überzeugt, dass das auch die Betonindustrie revolutionieren wird.“

Sonnenerde setzt CO2neutralen Beton ein

Das Technologieunternehmen CarStorCon hat in den letzten Jahren etliche Versuchsreihen für die Herstellung von Beton unter Beimengung von Pflanzenkohle durchgeführt. „Die Versuche haben unglaubliche Ergebnisse geliefert“, berichtet Dominik Dunst. Zum einen wird die Festigkeit von Beton erhöht. Der entscheidende Durchbruch ist allerdings, dass dies das erste Industrieprodukt ist, wo CO2-bindender Beton entsteht. Die Bauindustrie könnte damit entscheidend zum Klimaschutz beitragen. „Wir mit Sonnenerde und der Futterkohle-Linie CharLine setzen damit ein Statement und wollen die Kooperation mit CarStorCon ausbauen“, sind die Geschäftsführer überzeugt.

Die rund 1.800 m2 große Halle wird aus Massivholz gebaut, denn „Holz bedeutet gebundenes CO2“, erklärt Dominik Dunst. Das Projekt wird in mehreren Abschnitten durchgeführt. In einem ersten Teil soll die erste von drei Pflanzenkohle-Produktionslinien aufgebaut werden. Ziel ist Mitte 2023 die Inbetriebnahme der ersten von drei Verkohlungslinien. In einem weiteren Bauabschnitt folgt die vollautomatische Pflanzenkohle-Verarbeitungshalle und die Auslieferungshalle.

Schnellstmöglich soll auch die Dachfläche mit einer 800 kWp Photovoltaikanlage ausgestattet werden, um den Strom selbst produzieren zu können.

Mit dieser Betriebserweiterung spielt das Unternehmen nun in der Industrie-Liga mit und schafft überdies ein klimaneutrales Produkt in der Baubranche. Es ist ein wesentlicher Schritt, um Pflanzenkohle großflächig einzusetzen und damit ein wesentlicher Schritt im Klimaschutz. 


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