Viele Wege führen nach Rohrbach
Wer auf der Wechselbundesstraße, der B54, Richtung Vorau fährt, kommt an Rohrbach an der Lafnitz vorbei. Dementsprechend hoch ist das Durchzugsverkehrsaufkommen in der Gemeinde. Kein Wunder, dass Straßeninstandhaltung und -sanierung große Themen in der Gemeinde sind. Dabei lohnt es sich, in der oststeirischen Ortschaft einmal anzuhalten und Rohrbach in Ruhe zu erkunden.
(c) Olga Seus
Teile des Gemeindegebietes: im Vordergrund Kleinschlag, weiter hinten Rohrbach
Was war
Am Talboden der Lafnitz auf dem Gemeindegebiet von Rohrbach finden sich Spuren einer ersten Besiedelung in Form eines Wisitindorfes um 3.000 v. Chr. „Die Lafnitz war damals schon Lebensspender“, weiß Bürgermeister Günter Putz zu berichten. Eine in den 1950er-Jahren zufällig gefundene Lochaxt gibt davon Zeugnis. Das Original befindet sich im Museum Joanneum in Graz, doch eine etwas vergrößerte Nachbildung ist als Skulptur am neuen Dorfplatz der oststeirischen Gemeinde zu bewundern.
1272 taucht der Ortsname „Rohrbach“ schließlich das erste Mal in einer Urkunde des Stiftes Vorau auf. Die heutige Form hat das Gemeindegebiet schließlich 2015 im Zuge der Gemeindestrukturreform erhalten. Das einstige Eichberg und Teile der Gemeinde Schlag bei Thalberg sind hinzugekommen und bilden das heutige Rohrbach, in dem 2.640 Einwohner leben.
Was ist
Die Gemeinde hat gerade erst einen Kreisverkehr an den Landesstraßen L405 und L429 fertiggestellt. „Das Konzept gibt es schon seit mehr als zehn Jahren, doch aus finanziellen Gründen war es zunächst nicht umsetzbar. Nun haben sich die Unternehmen Rubner Holzindustrie GmbH und Unimarkt beteiligt, da der Kreisverkehr auch deren Firmenausfahrten bedient“, erklärt Bürgermeister Günter Putz. Der Kreisverkehr hat fünf Arme und dient zugleich als Tempobremse. Zudem hat er gesicherte Fußgängerübergänge. Auch im Bereich der Zahnarztpraxis neben der Gemeinde gibt es eine neue Querungshilfe mit einer Insel in der Mitte, immerhin sind hier täglich etwa 9.000 – 10.000 Fahrzeuge unterwegs.
Wie wichtig das Thema Straßeninfrastruktur ist, zeigen weitere Projekte, wie etwa die Sanierung der Verbindungsstraße vom Ortsteil Lebing nach Eichberg. Von der Bevölkerung besonders herbeigesehnt ist der Lückenschluss des Gehsteigs von Rohrbach nach Lafnitz. Bis zum Frühjahr 2023 sollen die fehlenden 150 bis 200 Meter fertiggestellt sein.
Was Rohrbach besonders in Szene setzt, ist der Um- und Zubau des Kindergartens, der nun mit zwei Kindergarten- und einer Krippengruppe aufwartet sowie der Zubau beim Gemeindeamt. Das moderne Bürgerservicegebäude mit dem neu erstellten Dorfplatz, einem Spielplatz und dem überdachten Pavillon ist eines der Herzstücke der Gemeinde.
Was sein wird
Der Ausbau der Trinkwasserversorgung ist eines der Zukunftsprojekte in Rohrbach. Dies beinhaltet sowohl eine Leitungserneuerung als auch die Erneuerung des Hochbehälters Rohrbach und die Erschließung zusätzlicher Quellen. 2023 wird die Konzeptplanung abgeschlossen, der Baubeginn wird aber wohl erst in das Jahr 2024 fallen.
Weiters ist geplant, das Volksschulgebäude Eichberg zu sanieren. Hier sind eine Dacherneuerung, ein teilweiser Fenstertausch sowie eine Sanierung der Eingangsportale vonnöten, damit sich die jüngsten Gemeindebürger wohlfühlen können.
„Mehr Rad – weniger Verkehr“ – diesem Zeitgeist entsprechend ist als Drei-Jahres-Projekt der Bau des Radweges Waldbach-Rohrbach angelegt. Dieser soll eine Verbindung der beiden Gemeinden entlang der Lafnitz schaffen und mündet in den R 12 Thermenradweg, der von Mönichkirchen kommt.
Typisch
„Rohrbach bietet für alle etwas“ sagt Bürgermeister Günter Putz während der Erkundungstour durch seine Gemeinde. „Chillen kann man gut im Freien am neuen Dorfplatz, hier gibt es eine gute Gastronomie, Einkaufsmöglichkeiten und natürlich ein feines Eis. Da fühlen sich Jung und Alt gleich wohl.“ Wer sich hingegen kulturell betätigen will, dem rät der Bürgermeister zu einem Besuch im Schloss Aichberg. Imposant thront es oben im Ortsteil Eichberg. „Der Eigentümer Cajetan Gril ist historisch und künstlerisch sehr bewandert. Aber man sollte unbedingt vorab einen Termin ausmachen.“ Wer wandern will, kann gleich weiter zum Ortsteil Kleinschlag gehen, dort ist man mit einem circa viertelstündigen Aufstieg beim Aussichtsturm, der mitten im Wald steht und nach weiteren 100 Stufen einen herrlichen Weitrundumblick bietet. Wer sich sportlich betätigen will, dem sei ein Besuch bei der Freizeitanlage Limbach empfohlen. Hier gibt es Tennisplätze, eine Stocksportanlage und einen eigenen Modellsportclub mit beeindruckender eigener Asphaltrennbahn mit Asphaltschikanen. Architektonisch Versierte kommen beim Anblick der 40 Meter hohen weithin sichtbaren Eisenbahnbrücke, der sognannten Zeilbrücke, sowie bei einem Besuch der Kirche auf ihre Kosten. „Dazu haben wir noch einen Waldspielplatz, einen Fitnesspark, ein Mineralosolium und eine ausgezeichnete Gastronomie“, zählt der Bürgermeister auf.
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