Bericht

Ernte: Bei Getreide leicht unterdurchschnittlich

Die Getreideernte im Burgenland ist so gut wie abgeschlossen. Heuer wird sie leicht unterdurchschnittlich ausfallen. Der Klimawandel wird für die Landwirte zu einer immer größeren Herausforderung. 30 Prozent der Getreideflächen werden im Burgenland schon biologisch bewirtschaftet.

Foto: LandesmedienService

Agrar-Landesrätin Astrid Eisenkopf mit Experten aus dem Landwirtschaftsbereich

 

Der Klimawandel schlage sich nicht nur im Ertrag nieder, in den kommenden Jahren werde sich auch die Kulturartenverteilung verschieben. „Wir brauchen neue Ideen angesichts des Klimawandels. Der Auswahl standortangepasster Kulturen, die Hitze und Trockenheit gut vertragen, und des günstigsten Erntezeitpunkts wird immer größere Bedeutung zukommen“, sagt Matthias Grün vom Biolandgut Esterházy, das bereits seit dem Jahr 2000 biologisch wirtschaftet. Regionale Herkunft und höchste Bioqualität würden entscheidend sein für die erfolgreiche Vermarktung. Effiziente Vermarktung sieht auch Hannes Mosony, Obmann des burgenländischen Agrarhandels, als wichtigen Schlüssel. „Als Agrarhändler ist es unser Ziel, die Erträge und Einkommen der heimischen Landwirte zu sichern. Wir versuchen, die Risiken stark schwankender Preise zu minimieren und Potentiale durch optimale Vermarktung und entsprechende Logistik bestmöglich zu nutzen“.

„Der Klimawandel lässt sich nicht mehr leugnen und ist mittlerweile auch in der heimischen Land- und Forstwirtschaft angekommen. Extremwetterlagen sind keine Seltenheit mehr und beeinflussen den Ernteertrag massiv. Wir erwarten für 2019 eine mäßige bis unterdurchschnittliche Ernte, wobei es deutliche regionale Unterschiede gibt. Die Qualität ist aber durchwegs erfreulich hoch“, stellte Agrar-Landesrätin Astrid Eisenkopf fest. 2019 war von schwierigen Wetterbedingungen mit einem sehr wechselhaften ersten Halbjahr, der Juni von den heißesten Tagen in diesem Monat seit Beginn der Aufzeichnungen und anhaltender Trockenheit geprägt.

36 Prozent der Getreideflächen werden biologisch bewirtschaftet
Die Erntemenge 2019 liegt mit 265.000 Tonnen leicht unter dem Durchschnitt, 72 Prozent (191.000 t) davon entfallen auf konventionellen, 28 Prozent (74.000 t) auf biologischen Anbau. Leicht zurückgegangen ist auch die Getreidefläche im Burgenland auf 152.500 ha (- 2 Prozent gegenüber 2019). 64 Prozent der Fläche werden konventionell, 36 Prozent biologisch bewirtschaftet – Tendenz steigend. Flächenmäßig stark zugelegt haben Soja (+12 Prozent) und Mais (+ 3 Prozent); Soja mit einem Anteil von 23.500 ha liegt im Burgenland im Biobereich vor Weizen bereits an erster, im konventionellen Anbau an zweiter Stelle.


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