Bericht

Ab 04. September Ausweitung des Öffi-Angebots im Burgenland

Für die Benutzerinnen und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel im Burgenland stehen ab 4. September 2023 mehr Buslinien und das Anrufsammeltaxi zur Verfügung, welche für ein dichteres öffentliches Verkehrsnetz sorgen sollen. Kritik kommt von der ÖVP.

© Landesmedienservice

Landesrat Heinrich Dorner (mitte) präsentierte mit Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl (r.), und dem Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH (VBB), Wolfgang Werderits (l.), das neue Liniennetz.

 

Das Angebot des öffentlichen Verkehrsnetzes wird mit 04. September deutlich ausgeweitet nutzbar sein. Ergänzend zum bestehenden Liniensystem von Bahn und Bus stehen rund ein halbes Dutzend neuer Buslinien und das Burgenländische Anrufsammeltaxi (BAST) zur Verfügung. „Das Liniennetz unserer Verkehrsbetriebe beinhaltet aktuell eine Leistung von 1,5 Millionen Kilometern (Anmerkung: insgesamt pro Jahr gefahrene Kilometern) und wird dann auf zirka 8,3 Millionen Kilometer erweitert werden“, erläuterte der Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB), Wolfgang Werderits. Zu den bestehenden Fahrplänen seien zusätzliche Kurse eingebaut und zu diesen nochmals Querachsen eingezogen worden. 

Pendlerinnen und Pendler hätten nun die Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln ihren Arbeitsplatz zu erreichen. „Wir werden mit dem Burgenländischen Anrufsammeltaxi die letzten Lücken schließen“, kündigte Werderits an. Das Anrufsammeltaxi mit insgesamt über 2.500 Haltepunkten sei von Montag bis Freitag in der Zeit von 3.30 Uhr bis 20.30 Uhr in Betrieb. Von 3.30 Uhr bis 8.00 Uhr Früh sowie von 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr fahren die Taxis nur von einem Haltepunkt zu einer Haltestelle des öffentlichen Kraftfahrlinienverkehrs.

Das Top-Jugendticket des VOR werde erst ab 16.30 Uhr anerkannt. Lehrlinge mit Ausweis und Top Jugendticket könnten das System von 3.30 Uhr bis 20.30 Uhr nutzen. Werderits wies auch auf eine Streckenänderung zwischen Stegersbach und Oberwart hin. Diese erfolge aufgrund der im kommenden Jahr geplanten Inbetriebnahme des neuen Krankenhauses in Oberwart.

Angebot erweitert

Das zusätzliche Angebot soll mehr Personen dazu bewegen, den öffentlichen Verkehr zu nutzen, betont Landesrat Heinrich Dorner. Um das Angebot zu erweitern, wurde ein Süd-Nord-Achsensystem für alle Burgenländerinnen und Burgenländer und vor allem Pendlerinnen und Pendler bis nach Wien geschaffen. Parallel dazu wurde mit dem Burgenländischen Anrufsammeltaxi (BAST) auch ein Zusatzsystem zu den Hauptachsen geschaffen, welches ebenfalls am 4. September startet. Bei der Umsetzung des neuen Konzepts soll auch mit privaten Partnern bis hin zu Kleinstunternehmerinnen und -unternehmern zusammengearbeitet werden, erwähnt der Landesrat. Entscheidend beim neuen System sei auch die Flexibilität. Man möchte, wenn es notwendig wäre, kurzfristig Anpassungen durchführen können. Die Zielgruppe des neuen Systems sind die Menschen, die bereits öffentliche Verkehrsmittel nutzen und auch die, die bisher noch nicht auf Öffis umgestiegen sind und nun das Potenzial haben, das zu tun.

Die Verkehrsleitzentrale der VBB ist rund um die Uhr besetzt und unter der Telefonnummer 0800 500 805 erreichbar. Alle neuen Linien sowie Fahrpläne sind ebenso wie das aktuelle Liniennetz bereits auf der Homepage der Verkehrsbetriebe Burgenland https://www.verkehrsbetriebe-burgenland.at dargestellt.

 

Kritik von der ÖVP

Für Pendlerinnen und Pendler von Güssing nach Wien erhöhe sich die Fahrzeit um ganze 30 Minuten, für manche bedeute das bis zu einer Stunde weniger Freizeit – täglich. Das zeige bereits jetzt, dass sich für Tagespendlerinnen und -pendler die Situation verschlechtern wird, betont ÖVP-Verkehrssprecher Hans Unger. Ebenfalls merkt er an, dass sich die Arbeiterkammer die Fahrpläne ansehen sollte und sich die ÖVP von der SPÖ-Alleinregierung erwartet, die Kritik der Betroffen zur Kenntnis zu nehmen und die geplante Verschlechterung noch abzuändern.

Update 30. August 2023, nach dem Pressegespräch mit der Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH:

Im Rahmen des Pressegesprächs der Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH am 29. August in Oberwart wurde die Kritik an der 30 Minuten längeren Fahrzeit dementiert. Laut derzeitigem G1 Fahrplan (gültig bis 03. September) fährt der erste Bus von der Güssinger Volksbank um 02:55 Uhr weg und kommt um 05:25 Uhr in Wien am Karlsplatz an. Fahrzeit 2 Stunden und 30 Minuten. Laut dem neuen Plan B01 (gültig mit 04. September) fährt der erste Bus um 02:54 Uhr von der Volksbank in Güssing weg und kommt um 05:31 Uhr am Karlsplatz in Wien an. Fahrzeit 2 Stunden und 37 Minuten, also um 7 Minuten länger. Hier wurde als Erklärung genannt, dass seit der letzten Fahrplananpassung der G1-Linie die veränderten Geschwindigkeitszonen (z.B Bocksdorf und Stegersbach von 70km/h auf 50km/h) nicht beachtet wurden.

Quelle & B01 Fahrplan gültig ab 04. September 2023

Quelle & G1 Fahrplan 

 

 


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