Burgenland legt Spitalsstrategie für die nächsten Jahre fest
Die Spitalsstrategie für die nächsten Jahre, der "Mastplan für Burgenlands Spitäler", wurde nun präsentiert. Kernpunkte: Die fünf Spitalsstandorte bleiben erhalten, im Bezirk Neusiedl wird ein neues Spital gebaut, das das Krankenhaus Kittsee ersetzen wird. Dem Masterplan kommt vor allem auch deshalb besondere Bedeutung zu, weil der Grundlage für eine landesgrenzen überschreitende Zusammenarbeit mit anderen Spitälern ist.
Foto © Peter Sitar
Der Spatenstich für den Neubau des Krankenhauses Oberwart soll 2020 erfolgen
Der Masterplan macht konkrete Vorgaben zur Zukunftsentwicklung aller fünf burgenländischen Spitalsstandorte (Kittsee, Eisenstadt, Oberpullendorf, Oberwart, Güssing). Für diese hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil eine Standortgarantie abgegeben. „Das war für mich immer außer Diskussion“, sagte er erneut. Was der Masterplan jedoch bringe, sei eine bessere Leistungsabstimmung nach dem Bedarf, den das Burgenland in Sachen Spitalsversorgung habe. Hier haben die 21 Arbeitsgruppen des Masterplans im Laufe der vergangenen Monate „wirklich wertvolle Arbeit geleistet, für die ich mich bei allen Beteiligten noch einmal ausdrücklich bedanken will“, so der Landeschef.
Status quo ausbauen bei den beiden Leitspitälern
Eisenstadt und Oberwart werden als Schwerpunktkrankenhäuser mit umfassendem Leitungsspektrum für die Versorgungsregionen Burgenland Nord und Burgenland Süd positioniert bleiben. Die Standorte im Bezirk Neusiedl, Oberpullendorf und Güssing werden weiterhin die Rund-um-die-Uhr-Versorgung in Wohnortnähe gewährleisten. Sie werden ihre Leistungsspektren noch mehr auf den Bedarf der jeweiligen Region abstimmen, miteinander kooperieren, Terminambulanzen mit gewissen Schwerpunkten anbieten sowie vor allem geplante Operationen anbieten. Auch organisatorisch werde die KRAGES die Zusammenarbeit von Abteilungen der landeseigenen Krankenhäuser modernisieren.
Neuer Hubschrauber, neue Rettungstransporter, neue Versorgungsformen
Zur Verbesserung der Rettungssysteme soll es einen zusätzlichen Rettungshubschrauber mit Standort Bezirk Neusiedl am See und zwei zusätzliche Einsatzfahrzeuge für Verlegungstransporte im Nord- und Südburgenland geben. „Wir leiten strukturelle und organisatorische Maßnahmen zur Kostendämpfung ein, wir werden aber nicht einfach nur sparen, wo es um die Gesundheit der Bevölkerung geht. Wir wollen nachhaltig in die Gesundheit der Menschen im Burgenland investieren. Um das zielgerichtet und bedarfsgerecht tun zu können, war das Projekt Masterplan entscheidend. Der Masterplan zielt darauf ab, nachhaltig die Versorgungsqualität im gesamten Bundesland zu stärken und für die Zukunft abzusichern“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Neubau im Landesnorden
Der Landeschef kündigte dabei den Neubau eines Spitals im Zentrum des Bezirks Neusiedl an: „Ab sofort wird ein Projektteam an der Standortsuche und allen nötigen Vorbereitungsschritten arbeiten. Auf der Basis eines EPIG-Gutachtens im Masterplan-Projekt haben wir den Raum zwischen Neusiedl, Weiden und Gols als möglichen Standort ins Auge gefasst. Damit wird die Gesundheitsversorgung im Norden des Burgenlandes nachhaltig und langfristig auf höchstem Niveau gesichert – und zwar so, dass der gesamte Bezirk planerisch bestmöglich abgedeckt wird“, betonte Doskozil. Wesentliches Argument sei der hohe Investitionsbedarf im Krankenhaus Kittsee. Auch die geographische Lage des Standorts Kittsee werde von den Experten des Grazer EPIG (Entwicklungs- und Planungsinstitut für Gesundheit) als gesundheitsplanerisch unzureichend eingeschätzt. Was das neue Spital kosten wird, steht derzeit noch nicht fest.
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Hohe Investitionen im Spitalsbereich