Danke – den Leistungen der Sozialarbeit
Am 16. März 2021 ist Tag der sozialen Arbeit. Heuer verdient er besondere Aufmerksamkeit, denn trotz der vielen Hürden durch Corona gibt es Menschen, die rund um die Uhr für andere dasein müssen – weil diese auf ihre Hilfe angewiesen sind. Das SOS Kinderdorf gibt zum heurigen Welttag der sozialen Arbeit Einblick in eine Berufswelt, die seit einem Jahr vor besonderen Herausforderungen steht.
Foto © SOS Kinderdorf
Mag. Marek Zeliska, Leiter des SOS Kinderdorf Burgenland
Vom Zivi zum beherzten Sozialarbeiter
„Mir taugt an meiner Arbeit, Jugendlichen die Möglichkeit und den Rahmen für eine gute Entwicklung zu bieten, ihnen das Zeug für eine stabile, gute Zukunft zu geben. Es sind herzzerreisende, oft unwürdige Vergangenheiten, mit denen sie zu uns ins Kinderdorf kommen. Da braucht es viel Empathie, Ausdauer und Geduld. Sie selbst, müssen lernen mit ihrer Vergangenheit zurecht zu kommen. Sie müssen wieder lernen, selbst am Steuer ihres Lebens zu sitzen. Wir unterstützen und stärken, so gut wie es geht“, sagt Wolfgang Kulmer, SOS-Kinderdorf Burgenland. Als Kind wollte er Landwirt werden, aber dann kam alles anders. „Im Zivildienst bei SOS-Kinderdorf wurde mir klar, dass soziale Arbeit meins ist! Die Kolleginnen und Kollegen haben mir dann einen liebevollen Stups gegeben, was Ausbildungsmöglichkeiten angegangen ist.“
Die Arbeit im Jugendhaus in Zeiten von Lockdowns und Einschränkungen, sieht Wolfgang Kulmer nicht nur negativ: „Die Ruhe und Gemeinschaft in der Jugend WG tat uns zunächst allen gut. Wir konnten dem Stillstand auch was Positives abgewinnen und hatten mehr Zeit für uns und jeden einzelnen Jugendlichen. Jetzt ist aber so langsam die Geduld bei den Jugendlichen vorbei. Da ist es nicht immer leicht, sie bei Laune zu halten. Die tägliche Motivation und klare Perspektive sinkt. Hinzukommt, dass sich die Noten einiger unserer Kinder verschlechtert haben, somit die Chance auf so manchen Job.“
Ähnlich wie „Mama und Papa“ im SOS-Team auf einen Nenner kommen
Seit neun Jahren arbeitet Wolfgang Kulmer als Sozialpädagoge und derzeit pädagogischer Leiter im SOS-Jugendhaus Pinkafeld.
„Im Jugendhaus im SOS-Kinderdorf Pinkafeld begegne ich täglich zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit unterschiedlichen Charakteren, die einander ergänzen. Ähnlich wie „Mama und Papa“ müssen wir im sozialpädagogischen Team alle immer auf einen Nenner kommen. Eine spannende, schöne Herausforderung. Ich bin sehr glücklich, in meinen Beruf.“
Trauer. Trennung. Tränen. Trost
Auch Martina Kopf, ist eine von unzähligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei SOS-Kinderdorf, die noch immer Feuer und Flamme sind, wenn sie von ihrer täglichen Arbeit mit Kindern und Familien erzählen. Sie ist schon seit über 15 Jahren bei RAINBOWS, im Burgenland unter dem Dach von SOS-Kinderdorf. RAINBOWS unterstützt Kinder und Jugendliche bei Trennung, Scheidung oder Tod. Themen, die durch Corona noch einmal mehr Bedeutung erlangt haben – weil Trennungen gestiegen sind und auch der Tod präsenter im Leben geworden ist:
„Die Geschichten bei Todesfällen sind oft sehr tragisch. Dennoch ist für mich die Arbeit und der Gedanke an die Endlichkeit Anlass, gelassener zu sein und viele Probleme erscheinen dadurch klein.“
Manchmal stehen mir dir Tränen in den Augen
„Natürlich gibt es viele Kinder und Lebenssituationen die mich sehr berühren. Manchmal stehen auch mir die Tränen in den Augen, wenn Eltern oder Kinder sehr viel weinen! Ich bin aber nicht traurig über die Geschichte der Familie, denn es ist nicht meine Geschichte. Aber die Traurigkeit, den Schmerz des Kindes, den kann ich gut nachspüren. Ein Mädchen erklärte mir kürzlich auf die Frage, wie sie denn gemerkt habe, dass die Trauerbegleitung ihr geholfen hat: ‚Martina, du hast mir das Gefühl gegeben, dass trotzdem alles wieder gut wird!‘ Das ist eins der schönsten Komplimente, die ich hätte kriegen können!“
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Tag der sozialen Arbeit