Erster Landes-Wohnbau wird in Pinkafeld errichtet
In Pinkafeld wurde der Spatenstich für den ersten landeseigenen Wohnbau gesetzt. Umgesetzt wird es von der Landesimmobilien Burgenland GmbH und ihre Tochterfirma SOWO Burgenland ("So Wohnt Burgenland"). Unter dem Motto "Eigentum zum Errichtungspreis" entstehen in Pinkafeld sechs landeseigene Doppelhäuser, mit der Option auf weitere sechs, die allesamt über ein Mietkaufsystem erworben werden können.
Foto©Landesmedienservise Burgenland
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Bürgermeister LAbg. Kurt Maczek, Gerald Goger (Geschäftsführer LIB) und Baulandesrat Heinrich Dorner beim Spatenstich zum Pilotprojekt im landeseigenen Wohnbau.
Rund 30 Interessentinnen und Interessenten gibt es laut Land bereits für die Doppelhäuser in Pinkafeld. Planungssicherheit, weil sich der Kaufpreis nach den Errichtungskosten und nicht nach dem viel höheren Verkehrswert richte, sei einer der wesentlichen Vorteile, betont Landesrat Heinrich Dorner. „Es gibt auch keine versteckten monatlichen Kosten: Die Kreditrate bleibt fix und unterliegt keinen späteren Zinssteigerungen“, betont er weiters. Im Falle der Beendigung des Mietverhältnisses ohne Ausübung der Kaufoption werden Finanzierungsanteile rückerstattet. Die Höhe der Rückerstattung ist gestaffelt und richtet sich nach der Vertragsdauer. Die Gesamtkosten für das Projekt betragen netto 2,5 Millionen Euro, wovon die Errichtungskosten 380.000 Euro und das Grundstück 40.000 Euro ausmachen. Die Fertigstellung ist für Ende 2024 geplant.
Interessenten müssen ihren Hauptwohnsitz im Burgenland und Anspruch auf die burgenländische Wohnbauförderung haben. Zudem darf der Wohnungs- oder Hauswerber keine sonstigen Objekte zur Deckung des Wohnbedarfes besitzen.
Kritik kommt von FPÖ und ÖVP
Als „skurrile Idee von LH Doskozil“ bezeichnet die FPÖ Burgenland in einer Aussendung das Pilotprojekt. FPÖ-Landesparteiobmann Alexander Petschnig kritisiert scharf: „Es muss allen klar sein, was hier passiert: Die Steuerzahler müssen für einzelne Nutznießer Teile ihrer Wohnkosten bezahlen, damit denen ihre Wohnung nach 10 Jahren unterpreisig ´verkauft´ werden kann. Die Allgemeinheit zahlt also für künftige Wohnungseigentümer … Und weiters: „Das Verschenken von Wohnungen auf Kosten der Steuerzahler scheint bei der SPÖ zwar gang und gäbe zu sein, ist aber dennoch ein schweres Foul an allen Landsleuten, die nicht in den Genuss dieser Wohnungen kommen können. Das ist ungerecht und unehrlich. Am besten wäre es, wenn sich Doskozil und seine SPÖ aus dem wichtigen Wohnbau einfach heraushalten würden“, so der FPÖ-Landesparteiobmann.
Von einer „unkontrollierten Verstaatlichung des Wohnbaus“ spricht die ÖVP Burgenland. „Es ist schwer nachzuvollziehen, warum die SPÖ-Alleinregierung derartig in den Wohnbau eingreift, anstatt sich auf die Schaffung von nachhaltigen Rahmenbedingungen am Wohnungsmarkt zu konzentrieren“, kritisiert ÖVP-Wohnbausprecher Johannes Mezgolits. Einmal mehr trete die SPÖ-Alleinregierung als Konkurrent auf und verzerre den Markt. „Diese rote Verstaatlichungs-Politik gefährdet den burgenländischen Wirtschaftsstandort“, betont Mezgolits. Weitere Bedenken betreffen die Auswahl der Mieter für diese landeseigenen Wohnungen. „Es darf nicht sein, dass Wohnungen nach politischer Zugehörigkeit verteilt werden. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und darf nicht abhängig sein von der Mitgliedschaft in einer politischen Partei. Die Frage, wer diese Objekte mieten kann, muss transparent und fair beantwortet werden“, warnt Mezgolits.
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