Bericht

Frauen erhalten um 40,55 Prozent weniger Pension

Der Equal Pension Day fällt heuer österreichweit auf den 4. August. Es ist jener Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende.

© Kevin Schneider/ Pixabay

Die Pension von Männern beträgt im Monat durchschnittlich 2.162 Euro brutto, für Frauen 1.285 Euro brutto. Das verlautbart der Österreichische Städtebund. Der Gender Pension Gap beträgt somit 40,55 Prozent oder 148 Tage weniger Pension.

 

Der Equal Pension Day 2023 im Detail

Die Höhe der Frauenpensionen hat sich im Vergleich zum Vorjahr österreichweit um einen Tag nach hinten verschoben, also um einen Tag „verbessert“. Das zeigt eine Aufstellung, die von der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik (MA 23) und des Frauenservice (MA 57) der Stadt Wien für den Österreichischen Städtebund bereits zum 9. Mal anhand der Pensionsversicherungsjahresstatistik vorgenommen wurde. Frauen bekommen laut diesen Daten durchschnittlich um 40,55 Prozent weniger Pension.

 

Starke regionale Unterschiede

Es gibt allerdings große regionale Unterschiede. Wien liegt unangefochten an erster Stelle und begeht seinen Equal Pension Day als einziges Bundesland im September (13.9.). Kärnten liegt an zweiter Stelle (8.8.), an dritter Niederösterreich (3.8.). Die weiteren Ränge lauten: 4. Salzburg (2.8.), 5. Burgenland (1.8.), 6. Steiermark (29.7.), 7. Tirol (23.7.), 8. Oberösterreich (16.7.). Schlusslicht ist Vorarlberg (11.7.)

 

Durchschnittliche Bruttopensionen von Frauen und Männern in Österreich

Die durchschnittliche Bruttopension von Frauen in Österreich liegt bei 1285 Euro (Dieser Betrag gilt für alle Frauen, die in Pension sind oder gerade gegangen sind; gerechnet, nicht nur für jene Frauen, die 2022 in Pension gegangen sind). Die durchschnittliche Bruttopension der Männer liegt bei 2162 Euro. Die Differenz beträgt 877 Euro brutto pro Monat.

Auch bei den Pensionen zeigen sich große Unterschiede innerhalb Österreichs. In Vorarlberg findet nicht nur der „früheste Equal Pension Day in Österreich“ statt, die Frauenpensionen sind auch in absoluten Zahlen – mit 1.123 Euro brutto – die niedrigsten in ganz Österreich, gefolgt von den Tirolerinnen mit 1.178 Euro. Wienerinnen haben die höchste Pension. Sie bekommen brutto durchschnittlich 1.470 Euro, gefolgt von den Niederösterreicherinnen mit 1.326 Euro. Die höchsten Durchschnittspensionen bei den Männern haben Niederösterreicher (2.251 Euro) und Oberösterreicher (2.246 Euro), die niedrigsten Kärntner (2.050 Euro) und Wiener (2.095 Euro).

Dazu folgende Tabelle:

Ö Wien NÖ Bgld. OÖ Stmk. Ktn. Sbg. T Vbg.
Männl.: 2.162 2.095 2.251 2.137 2.246 2.099 2.050 2.194 2.106 2.129
Weibl.: 1.285 1.470 1.326 1.250 1.217 1.211 1.237 1.287 1.178 1.123
(Quelle: Pensionsversicherungs-Jahresstatistik Dez. 2022, Berechnung: MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik der Stadt Wien)

 

Dazu Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger: „Wir haben die Initiative zum Equal Pension Day auch deshalb gestartet, um zu zeigen, dass nicht nur eine entsprechende Pension für Frauen wichtig ist, sondern auch ein Einkommen von dem Frauen sorgenfrei leben können. Das Aktiveinkommen soll Grundlage für ein gutes Auskommen während der Berufszeit und die anschließende Pension sein. Der öffentliche Dienst ist hier Vorbild –gleichwertige Arbeit wird – unabhängig vom Geschlecht – gleich bezahlt“.

Aktionen zum Equal Pension Day

Der österreichische Equal Pension Day wurde 2015 vom Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes initiiert, um auf die Ungleichheit bei Pensionen zwischen Frauen und Männern hinzuweisen. Darauf machen die Frauenbeauftragten und Frauenbüros in vielen österreichischen Städten durch verschiedene Aktionen rund um den Equal Pension Day aufmerksam. Zudem gibt es passende Equal Pension Day-Materialien wie ein Vollzeit-/Teilzeit-Lineal, Flyer und ein Video, das österreichweit in Straßenbahnen und U-Bahnen, in manchen Städten auch im Kino gezeigt wird. Flyer und Lineal richten sich heuer vor allem an die vielen teilzeitarbeitenden Frauen. Das Lineal zeigt auf, um wie viel sich Pension und Lebenseinkommen verringern, wenn über einen längeren Zeitraum 30 oder gar nur 20 Stunden Teilzeit gearbeitet werden. Das Ergebnis beruht auf einer WIFO-Studie im Auftrag des Arbeitsmarktservice (AMS).

 

Quelle: Österr. Städtebund


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