Hartberg: Streit um autofreien Hauptplatz
Nach dem unangekündigten Eilantrag des Zukunftspaktes für Hartberg in der Gemeinderatssitzung vom vergangenen Montag wird nun in den Sommermonaten der Hauptplatz am Wochenende aus Klimaschutzgründen autofrei sein. Das heißt, es dürfen jeweils von Freitag, 18.00 Uhr bis Montag, 6.00 Uhr keine Autos zum Hauptplatz fahren.
Foto: Olga Seus
Ein Bild, das es im Sommer an den Wochenenden so nicht mehr geben wird: Die Vertreter der Pressekonferenz vor einer autobelebten Hauptplatzkulisse: Paul Klingenstein, Fritz Polzhofer, Dietmar Peinsipp, Herbert Spitzer (v.l.)
Die davon betroffenen Geschäfte reagierten prompt und beriefen am Donnerstag, 11.Juli, eine Pressekonferenz ein. Mit vertreten waren Fritz Polzhofer für die Pfarre Hartberg, Herbert Spitzer, der Regionalstellenobmann der Wirtschaftskammer, Dietmar Peinsipp, Obmann des Vereins Einkaufsstadt Hartberg und Paul Klingenstein von der ARGE Altstadt Hartberg. Einhellige Meinung war, dass die Entscheidung über die Köpfe der Betroffenen und an den Bedürfnissen der Wirtschaft vorbei getroffen worden sei.
So sei der Dringlichkeitsantrag bis zur Sitzung selbst unter Verschluss gewesen, dabei wäre ja Gesprächsbereitschaft seitens der Einkaufsstadt Hartberg da gewesen, so deren Obmann Dietmar Peinsipp. „Der Wunsch, den Hauptplatz autofrei haben zu wollen, ist legitim“ räumte Paul Klingenstein ein, aber die Umsetzung ohne Vorabsprachen und „mit mangelnder Sensibilität“ sei für ihn einfach nur „ganz schlechte Politik“. Herbert Spitzer warf noch ein, dass es ein Zentrum und einen Hauptplatz doch dazu gebe, um belebt zu sein und gab zu bedenken, dass die ausgesperrten Autos deswegen nicht nicht fahren würden, sondern nur nicht über den Hauptplatz. Auch von Seiten der Kirche gab es starke Bedenken, schließlich ist gerade das Wochenende den kirchlichen Feierlichkeiten vorbehalten und schon viele ältere Menschen hätten sich besorgt gemeldet und angefragt, wie sie zur Messe kommen sollten. Auch dass der Kirchplatz als Wendeplatz angedacht werde, sei nicht im Sinne der Pfarre.
Fakt ist aber, dass der Beschluss zunächst einmal rechtswirksam und bindend ist. Doch will man das nicht hinnehmen. Die Forderung war klar: Eine neue, außerordentliche Gemeinderatssitzung, in der die Sperrung des Hauptplatzes zurückgenommen werden müsse. Sonst würden weitere Maßnahmen angedacht, „Ideen dazu gebe es jedenfalls viele“, so Dietmar Peinsipp kämpferisch.
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