Bericht

Hügelgräber in Schandorf weiter untersucht

Eisenzeitliche Hügelgräber in Schandorf werden im Rahmen des Interegg Projektes "ArcheON" untersucht. Ziel ist, dieses archäologisch wertvolle Gebiet auch touristisch aufzubereiten.

Foto©Landesmedienservice Burgenland

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil besuchte das Hügelgräberfeld in Schandorf mit Schandorfs Bürgermeister Werner Gabriel (Mitte, hinten). Sabine Hammerl-Lorenz, Simona Hammerl, Markus und Christian Hammerl (v.l.) gaben dabei einen Einblick in das eisenzeitliche Leben

 

So idyllisch die Region Burg/Schandorf heute ist, so rege muss sich das Leben hier in der Eisenzeit abgespielt haben. Durch das reiche Vorkommen an Kupfer, Malachit und Eisenerz, die zu Schmuck, Waffen oder Werkzeugen verarbeitet wurden, entstand hier eine Metropole mit Kleinstaatcharakter. Hier befindet sich auch eines der größten Hügelgräberfelder in Mitteleuropa und genau dieses steht im Zentrum des österreich-ungarischen Interreg Projektes „ArcheON“. Mit dem Tourismusverband Region Oberwart als Projektleiter und dem Landesmuseum Burgenland als Partner wird dieser historische Schatz archäologisch untersucht.
Derzeit sind die österreichischen und ungarischen Archäologinnen und Archäologen mit der Untersuchung eines im Durchmesser 15 Meter großen Grabhügels beschäftigt. Er ist Teil des Gräberfeldes in Sichtweite der Siedlung, wo die Oberschicht dieser Metropole, die sogenannten „MetallfürstInnen“, ihre Macht und ihren Reichtum mit pompösen, überdimensional großen Grabhügeln demonstrierten. Die größten Grabhügel des Gräberfeldes von Schandorf haben einen Durchmesser zwischen 50 und 80 Meter und sind fast 30 Meter hoch.
Nach diesen Feldarbeiten beginnt die interdisziplinäre Auswertung der Material- und Dokumentationsbestandes. Nach der Restaurierung der Grabbeigaben und weiteren Untersuchungen soll es schließlich der modernen Wissenschaft möglich sein, ein exaktes Lebensbild der Zeit zwischen 800 und 400 v. Chr. im heutigen Südburgenland zu entwerfen.
Langfristig sind infolge des Interreg-Projektes ein bilateraler archäologischer Themenpark sowie Angebote für Besucher mit Führungen, museale Angebote, aber auch Rad- und Wanderwege rund um das Thema angedacht.


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