Bericht

Importierte Erdbeeren – muss das sein?

Eigentlich startet die Erdbeeren-Saison erst im Juni. Doch bereits jetzt sind die Regale in den Supermärkten voll. Die Kennzeichnung verrät, dass es keine heimischen sind. Der Verein "Land schafft Leben" hat genauer unter die Lupe genommen, unter welchen Bedingungen sie produziert werden.

Foto©Land schafft Leben

3,5 Kilogramm Erdbeeren lassen sich Herr und Frau Österreicher jährlich schmecken. Bereits im Mai sind sie in den Supermärkten zu kaufen. Folientunnel machen es möglich, dass sie auch hierzulande schon jetzt vereinzelt geerntet werden. Die Hauptsaison beginnt jedoch erst im Juni und da werden dann jährlich an die 14.000 Tonnen im Freiland geerntet. Außerhalb der Saison kommen sie unter anderem aus Südspanien, wie der Verein „Land schafft Leben“ berichtet und dort droht durch den hohen Wasserbedarf, den der Anbau erfordert, die Austrocknung  eines wichtigen Feuchtgebietes. Für die Zugvögel ist das lebensbedrohend. Maria Fanninger, Mitbegründerin des Vereins „Land schafft Leben“ stellt fest, dass das Wissen darum, wann etwas Saison hat, zunehmend verloren gehe. „Importierte Erdbeeren, die schon im April in den Regalen liegen, werden deshalb nicht selten als heimische Ernte wahrgenommen. Abgesehen davon wissen die Konsumentinnen und Konsumenten oft gar nicht, wie Lebensmittel produziert werden und welche Folgen ihr Wunsch nach dauerhafter Verfügbarkeit für die Umwelt mit sich bringen kann.“

 

Für die Umwelt und den guten Geschmack

Importierte Erdbeeren werden meist grün geerntet und reifen erst während des Transportes nach. Das führt zu geschmacklichen Einbußen. Außerdem ist die Ökobilanz durch die langen Transportwege bedenklich und die oft mangelhaften Arbeitsbedingungen für die Erntehelferinnen und Erntehelfer hinterlassen einen bitteren Beigeschmack.

Heimische Freilanderdbeeren hingegen haben eine vergleichsweise gute Umweltbilanz. Sie werden vorwiegend in Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark angebaut. Bei Anbau und Ernte gelten die österreichischen Arbeits- und Sozialstandards und die Produktion ist vergleichsweise ressourcenschonend. Sie sind im Juni und Juli erntereif und dank kurzer Transportwege unmittelbar nach der Ernte in den Regalen verfügbar.

Maria Fanninger ergänzt: „Die größten Mengen an Erdbeeren werden dann verkauft, wenn sie in Österreich noch nicht einmal Saison haben: im April und Mai. Muss das wirklich sein? Wenn man sich der ökologischen Auswirkungen dessen bewusst ist, dann wartet man glaube ich gerne noch ein, zwei Monate länger – und wird schon im Juni mit einer reichen heimischen Erdbeerernte und all ihren Vorteilen belohnt.“

 

Quelle: Verein „Land schafft Leben“.


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