Land Burgenland kauft Synagoge Kobersdorf
Einen wichtigen Schritt zur Erhaltung eines vom Verfall bedrohten historischen Baudenkmals setzt das Land Burgenland. Es kauft die Synagoge Kobersdorf. Sie soll generalsaniert werden und Symbol für eine lebendige Auseinandersetzung mit dem jüdischen Erbe des Burgenlandes werden.
Foto: LandesmedienService
Das Land kauft die Synagoge Kobersdorf und wird sie generalsanieren
Unmittelbar vor dem 160-jährigen Jubiläum erwirbt das Land Burgenland die Synagoge Kobersdorf und plant eine umfassende Sanierung und Adaptierung als Veranstaltungsstätte. Bei der Synagoge, deren feierliche Einweihung am 11. April 1860 stattfand, handelt es sich um eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse jüdischen Lebens im Burgenland. Das Gebäude steht auch sinnbildlich für das Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger – insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus – und soll in Zukunft gleichermaßen Veranstaltungsstätte wie Mahnmal sein. „Uns ist das kulturelle und vor allem das jüdische Erbe im Burgenland ein besonderes Anliegen“, betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Zuspruch erhält der Landeshauptmann auch von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG): „Die Israeltische Kultusgemeinde Wien als zuständige Kultusgemeinde auch für das Burgenland begrüßt den auf Initiative von Landeshauptmann Doskozil erfolgten Kauf des Gebäudes der ehemaligen Synagoge Kobersdorf, dem einzigen noch existierenden freistehenden Synagogengebäude der ,Sieben Jüdischen Gemeinden‘ des Burgenlandes. Es wird damit nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur geleistet, sondern gerade in Zeiten eines steigenden Antisemitismus auch durch die geplante kulturelle Verwendung das wichtige und richtige Zeichen gesetzt“, kommentiert IKG-Präsident Oskar Deutsch.
Die Arbeiten erfolgen wie bisher in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt. Ziel ist es, das Gebäude so weit wie möglich in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Dadurch soll die historische Aussagekraft der Synagoge – als sichtbarer Zeitzeuge einer grausamen historischen Epoche – nicht zerstört werden und das Gebäude auch weiterhin die Funktion eines Mahnmals ausüben.
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Synagoge Kobersdorf wird erhalten