Plötzlich ist weniger drin

Wenn der Inhalt kleiner wird, aber der Preis gleich bleibt, handelt es sich um Shrinkflation.

Wenn der Inhalt bei der Margarine von 500g auf 400 g schrumpft, der Preis aber gleich bleibt und dies vom Hersteller auch nicht kommuniziert wird, dann hört sich für Konsumentenschützer der Spaß auf. Rama hat es damit zur Mogelpackung des Jahres 2022 geschafft.

„Die Verpackung bleibt gleich, aber innen drin ist weniger. Diese Täuschung muss gestoppt werden. Dieser versteckten Inflation sagen wir den Kampf an“, erklärt Christian Drobits, Konsumentenschutzsprecher der SPÖ. „Shrinkflation“ heißt der Begriff dafür, der das Schrumpfen des Inhalts in der Verpackung bezeichnet. Aufgefüllt werde der Raum mit Luft wie etwa bei diversem Knabbergebäck. „Der Konsument kommt gar nicht darauf, dass er plötzlich weniger Ware für den gleichen Preis bekommt“, so Drobits. Wohlgemerkt ist der veränderte Grundpreis auf das Kilo oder den Liter gerechnet am Preisschild am Regal angegeben. Aber viel zu klein und als Kennzeichnung nicht ausreichend, betont Drobits. 

Aber das ist nicht der einzige Trick, wie Hersteller Kosten sparen. Wenn hochwertige Zutaten durch günstigere ersetzt werden, schlägt sich das schon ordentlich bei den Produktionskosten nieder, weiß Drobits. Skimpflation ist der Begriff dafür. „Statt Mandeln wird da dann etwa nur mehr ein Mandelextrakt verwendet. Oder statt Kokosöl das billigere Palmöl.“ Das sei nicht nur aus finanzieller Sicht bedenklich. „Hier kommt auch ein gesundheitlicher Aspekt hinzu“, betont Drobits. 

Der SPÖ Nationalratsabgeordnete  fordert daher in einem Antrag eine Transparenz für die Kundinnen und Kunden. Es brauche eine deutliche Sicht- und Lesbarkeit des Preises je Maßeinheit (Grundpreis). Änderungen bei der Füllmenge sollen künftig auf der Vorderseite der Produktverpackung gekennzeichnet werden. Außerdem fordert Drobits eine klare gesetzliche Regelung für Mogelpackungen nach deutschem Vorbild: Laut SPÖ-Antrag muss das Verhältnis von Füllmenge und Luftanteil eindeutig festgesetzt sein. „Wenn ein Produkt bereits im Handel eingeführt ist und für dessen Herstellung nun plötzlich billigere Grundstoffe verwendet werden, darf es nicht mehr unter dem bekannten Namen verkauft werden. Das muss im Nationalrat beschlossen werden“, fordert Drobits.