Volkshilfe Burgenland: Statement zu der Abschaffung der COVID19-Quarantäne
Die Reaktionen auf die Abschaffung der COVID-19 Quarantäne waren deutlich. Expert*innen sowie Interessenvertretungen in ganz Österreich sehen diese Entscheidung als den falschen Schritt in dieser herausfordernden Zeit. Die Volkshilfe ergreift nun Eigeninitiative und gewährleistet weiterhin Schutz für vulnerable Bevölkerungsgruppen durch ihre Mitarbeitenden.
(c) Volkshilfe Burgenland
Als eine professionelle Hilfs- und Pflegeorganisation ist die Volkshilfe Burgenland für das Wohl der Klientinnen und Klienten, aber auch für die Gesundheit der Mitarbeiter*innen verantwortlich. „Die neuen Regelungen zu Verkehrsbeschränkungen sind ein Schlag ins Gesicht für die ohnehin schon gebeutelten Organisationen“, sagt Verena Dunst, Präsidentin der Volkshilfe Burgenland.
Seit mehr als 2 Jahren befindet sich der Pflege- und Sozialbereich durch COVID-19 im Krisenmodus. Auf jede Welle folge nur eine kurze Phase des Durchatmens. Nun werde der Druck auf die Mitarbeiter*innen nochmals deutlich erhöht, klagt Dunst. „Wir sehen jetzt schon, dass unsere hart arbeitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einer COVID-19-Erkrankung schwer getroffen werden und noch lange danach gesundheitlich zu kämpfen haben“, so Dunst. Diese dann dazu zu bewegen, COVID-positiv arbeiten zu gehen sei schlichtweg unverständlich und unverantwortlich. Man gefährde hiermit die körperliche und psychische Gesundheit der Menschen. Die ohnehin schon vermehrte Jobflucht aus dem Pflege- und Betreuungsbereich werde dadurch nur noch weiter bestärkt, ist die Volkshilfe überzeugt.
Die zu pflegenden Klient*innen gehören zur besonders schützenswerten Bevölkerungsgruppe. Sie haben ein Recht darauf, ohne unnötiges Gesundheitsrisiko gepflegt und betreut zu werden. Niemand könne die Haftung für eine COVID-19 Infektion übernehmen, die durch ein infiziertes Pflegepersonal ausgelöst wurde, schlussfolgert Dunst.
Genau aus diesem Grund werde die Volkshilfe Burgenland auch weiterhin keine Mitarbeiter*innen, die eine COVID-19-Infektion erleiden in den Dienst schicken, heißt es seitens der Organisation. Die Grenzwerte wurden seitens der Behörden klar vorgegeben und werden auch weiterhin verbindlich eingehalten. Als solch einer definiert sich ein CT-Wert über 30. „Die Entscheidung der Bundesregierung bringt uns als Non-Profit-Organisationen aber auch finanziell wieder gewaltig unter Druck. Die Ausfallszeit der MitarbeiterInnen (COVID-Quarantäne und Krankenstand) hat sich seit Beginn der COVID19-Krise im Jahr 2020 deutlich erhöht. Der Wegfall der Quarantäneersatzleistung kann finanziell nicht kompensiert werden. Hier wäre es mehr als angebracht den Pflege- und Sozialbereich aufgrund der Arbeit mit der besonders vulnerablen Bevölkerung auch besonders zu unterstützen. Leider scheint dies aber keine Priorität in den Gedanken der Bundesregierung zu haben,“ zeigt sich Volkshilfe Burgenland Geschäftsführer Markus Kaiser besorgt.
Quelle: Volkshilfe Burgenland
Lesen Sie dazu auch den Artikel:
„Burgenland setzt Maßnahmen zum Schutz der vulnerablen Bevölkerungsgruppen“
Schreibe einen Kommentar