Wohnen in Zeiten von Corona
In kleineren Immobilien fehlt oft der Platz für Homeoffice und Workout. Dennoch wünscht sich ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher eine Fortsetzung der Homeoffice-Tätigkeit auch nach der Corona-Krise. Und viele Städter überlegen außerdem aufs Land zu ziehen. Das zeigt eine Umfrage von Raiffeisen Immobilien.
Foto: Laura Weingrill
„Am Land lebt es sich besser“ – dieser Meinung sind drei Viertel der Österreicherinnen und Österreicher in Bezug auf die Coronakrise
Durch die Ausgangsbeschränkungen aufgrund des Coronavirus waren die Österreicherinnen und Österreicher in den letzten Wochen damit konfrontiert, Arbeit und Privatleben in ihren eigenen vier Wänden zu verbinden. Eine Umfrage von Raiffeisen Immobilien zeigt nun, dass die Mehrheit der heimischen Bevölkerung mit ihrem Wohnraum grundsätzlich zufrieden ist. Schwierig wird es allerdings bei jenen, die in kleineren Einheiten auf bis zu 60 m2 wohnen. Hier ist jeder Fünfte unzufriedener als vor der Pandemie. Sie klagen über zu wenig Platz (33%) und geben an, dass ihnen häufig „die Decke auf den Kopf fällt“ (34%). Rund ein Drittel dieser Gruppe wünscht sich eine neue Immobilie.
Glück jene, die einen Garten haben
Drei Viertel der ÖsterreicherInnen sind davon überzeugt, dass es sich während der Krise auf dem Land besser leben lässt. Ein Drittel jener Städter, die das Landleben in der Krise für vorteilhafter halten, überlegt sogar aufs Land zu ziehen. 9% haben bereits konkrete Pläne dafür.
Zukunftsmodell Homeoffice
Rund 45% der berufstätigen Österreicherinnen und Österreicher arbeiten derzeit aufgrund der Krise im Homeoffice. Über ein Viertel hatte Schwierigkeiten dafür im eigenen Zuhause Platz zu schaffen. Das war vor allem bei jenen mit einer Wohnfläche bis zu 60 m2 der Fall. Dennoch wünschen sich drei Viertel derer, die im Homeoffice arbeiten, dass dies auch nach der Krise möglich ist. Nikolaus Lallitsch, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich, sieht darin auch Auswirkungen auf den Immobilien-Markt: „Sollte dieser Wunsch von den Arbeitgebern aufgegriffen werden, könnte dies mittel- bis langfristig zu einer Verkleinerung von Büro-Immobilien sowie neuen Anforderungen im Wohnbau führen. Flexiblere Grundrisse werden dann noch gefragter sein.“
Lediglich in der Altersgruppe der 30 bis 40Jährigen ist die Begeisterung für das Arbeiten zuhause mit 65% etwas geringer. Das dürfte daran liegen, dass in dieser Altersgruppe Kleinkinder im Haushalt leben, deren Betreuung mit Homeoffice meist schwer vereinbar ist. 70% der Befragten waren während der Krise sportlich und haben in den eigenen vier Wänden Gymnastik, Workouts oder ähnliches durchgeführt.
Der Wert der Immobilie
Ob und wie sich die Corona-Krise auf den Immobilienmarkt auswirken wird, ist derzeit noch nicht genau abzusehen. „Die Ungewissheit über die Dauer der Einschränkungen macht eine Prognose schwierig. Da Wohnen ein Grundbedürfnis ist und bleibt, hoffen wir bei Kauf-Objekten auf eine rasche Erholung des Marktes“, erläutert Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland. Auch die Bevölkerung macht sich darüber Gedanken. So haben 18% Bedenken, für eine Immobilie in Zukunft keine Finanzierung zu erhalten. 17% befürchten Miete oder Kreditraten für Haus oder Wohnung nicht mehr aufbringen zu können und 16% sorgen sich, notwendige Renovierungsmaßnahmen nicht finanzieren zu können.
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