Bericht

Endlich wieder Festival

Das „Nova Rock Encore“ durfte vergangenes Wochenende mit bunt gemischtem Line-Up aus Rock, Pop, Punk und Metal und 15.000 musikbegeisterten Menschen in Wiener Neustadt stattfinden. Sehr zur Freude von allen Beteiligten und vor allem von Veranstalter Ewald Tatar, der seit Ende der stillen Corona-Lockdowns gegen Windmühlen kämpfen musste, um die beliebten Musikfestivals zurück auf die große Bühne zu holen. Und seine Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt: Die Livemusik hat - unter Einhaltung eines strengen Sicherheitskonzeptes - ein lautes Revival feiern dürfen.

Foto @ Kamper

18 Monate mussten musikbegeisterte Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie dursten, bis in Österreich das erste Festival als Großveranstaltung genehmigt wird. Einlass unter strengen 2-G-Sicherheitsregeln. Und: Eine Impfrate von 86 Prozent innerhalb der Besucherschaft zeugte von der bereitwilligen Mitarbeit seitens des sehnsüchtig wartenden Publikums.

 

 

Bereits im Frühjahr hat Ewald Tatar mit seinem Team der Regierung ein durchdachtes Konzept vorgelegt, wie ein Festival im großen Stil mit allen Sicherheitskomponenten stattfinden kann. (prima! hat berichtet) Leider musste das traditionelle „Nova Rock“ im burgenländischen Nickelsdorf und auch das „Frequency Festival“ in St. Pölten dennoch auch 2021 aufgrund von politischen Bedenken im Sinne der Corona-Bestimmungen abgesagt werden. Doch das eintägige Ersatzfestival im September hat in Wiener Neustadt alle Genehmigungen erhalten – nicht zuletzt wegen des strengen 2-G-Sicherheitskonzeptes, das mit dem Public-Health-Experten Hans-Peter Hutter entwickelt und als wissenschaftliches „Leuchtturm-Projekt“ beschrieben wurde.

Hohe Impfbereitschaft

„86 Prozent kamen mit gültigem Impfnachweis, 14 Prozent mit negativem PCR-Ergebnis. 180 Menschen haben sogar das Angebot der spontanen Immunisierung – natürlich erst gültig für zukünftige Veranstaltungen – im eigens organisierten Impfbus angenommen. Wir sehen hier eine große Bereitschaft der Besucherinnen und Besucher, sich an die notwendigen Maßnahmen zu halten, um diese Pandemie in den Griff zu bekommen“, lobte Veranstalter Ewald Tatar die Compliance, also die bereitwillige Mitarbeit des Publikums, als Schlüssel zur Normalität. Man dürfe diese Gruppe mit ihrer großen Impfbereitschaft nicht weiterhin mit abgesagten Veranstaltungen bestrafen, sprach Tatar seine große Überzeugung laut aus, dass mit entsprechenden Corona-Sicherheitsvorkehrungen auch in naher Zukunft ähnliche Großveranstaltungen stattfinden sollen dürfen.

Rock’ n Roll will never die

Und die Durststrecke war lang. 18 Monate sind vergangen, dass die Szene ein Großevent wie dieses in Österreich erleben durfte. Die aus allen Himmelsrichtungen herbeigeströhmten Festival-Fans sprühten vor Dankbarkeit und Energie, man feierte die Vielfalt der Musik-Genres als gemeinsames Ganzes, auch wenn sich die oft erwähnte Sehnsucht nach weiteren internationalen Bands vorerst in Geduld üben muss. Mit österreichischen Acts wie den Hitlieferanten „Seiler & Speer“, dem mehrfach prämierten DJ „Parov Stelar“, der umjubelten Gute-Laune-Truppe „Russkaja“ und „Fleks“ war das Festival vom Heimspiel geprägt. Die italienischen Song-Contest-Gewinner und Newcomer „Måneskin“, bewiesen eine bereits bahnbrechende Fangemeinde, die von der energiegeladenen Performance mehr als bestätigt wurde. „Millencolin“ aus Schweden und „Bullet for my Valentine“ aus England – beide bereits seit den 90-er Jahren solide altbekannt – sowie die ukrainischen „Jinjer“ sorgten für die härteren Klänge aus Punk und Metal, die in kollektivem „Head-Banging“ und freundschaftlichen „Moshpits“ gipfelten. Und die ausgelassen tanzenden und feiernden Menschen im Stadion spüren ließen, was sie so vermisst haben: Live-Musik für Körper und Seele.

 

Lesen Sie auch: https://www.prima-magazin.at/im-fokus-politik-wirtschaft/sehnsucht-nach-kultur/


Schreibe einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

1 Antworten