Der Oberwarter Busbahnhof siedelt um!
Das Projekt der Gemeinde Oberwart für die Verlegung des Busbahnhofes vom Hauptplatz in die Badgasse geht an die Startlinie. Ebenfalls soll der Hauptplatz in der Innenstadt neu gestaltet werden. Um auch dieses angestrebte Projekt umzusetzen, fehlt nur noch die Verhandlung mit dem Land Burgenland bezüglich der Straße am Hauptplatz, welche eine Landesstraße ist.
© Saskia Kanczer
Sicht auf die Schulgasse aus der Perspektive des Badparkplatzes, wo der neue Busbahnhof geplant ist.
Schon länger hat die Gemeinde die Verlegung des Busbahnhofes auf den Badparkplatz geplant. Mit dieser Umsetzung soll nicht nur die Innenstadt optisch aufgewertet werden, sondern auch der starke Straßenverkehr aus der Stadt navigiert und eine Ruhezone geschaffen werden. Der bestehende Hauptplatz soll zu einem begrünten Areal – einer Art„Chill Lounge“– umgestaltet und der Verkehr in Form einer Begegnungszone geregelt werden (prima! hat berichtet, Ausgabe September 2022). Die Kreuzung am Hauptplatz und der Schulgasse soll idealerweise eine Ausbuchtung bekommen, um Platz für Busse zu schaffen. Präferiert wäre auch die Option einer neuen Verkehrsregelung in der Schulgasse. Diese ist derzeit eine Einbahnstraße und könnte in Zukunft doppelspurig befahrbar werden. Das könnte ermöglicht werden, indem auf einer Seite die Parkplätze zu einer Fahrbahn umstrukturiert werden.
Das Projekt hat in der Gemeinde oberste Priorität. „Wir möchten den starken Verkehr auf der Wienerstraße in Richtung Pinkafeld und Bad Tatzmannsdorf mehr auf die Umfahrung außerhalb der Stadt umleiten und in der Innenstadt den Radverkehr stärken. Mit der Umsetzung einer Begegnungszone – das heißt Tempo 20 – wären diese Punkte abgedeckt und der Verkehr diesbezüglich geregelt. Die Umfahrung über die Kreisverkehre (von Großpetersdorf kommend und der Turbokreisverkehr bei McDonald’s) ist zwar um ca. zwei Kilometer länger, aber dafür eine Zeitersparnis“, erklären Bürgermeister Georg Rosner (ÖVP) und Vizebürgermeister Michael Leitgeb (SPÖ).
Die Vision der Gemeinde ist somit klar definiert, man möchte eine verkehrsberuhigte Zone, mehr Radverkehr und mehr Grün in der Innenstadt schaffen. Mit dem Plan der Verkehrsberuhigung wird auch gleichzeitig das Thema Parken relevant. Für kurze Erledigungen sollen laut Bürgermeister und Vizebürgermeister auch weiterhin genügend Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen. In der Schlainingerstraße ist das Areal des ehemaligen Imbissstandes Paul im Gespräch. Ebenso am Areal in der Bahnhofstraße könnten Parkflächen entstehen. Aber das Dauerparken im Innenstadtbereich soll in Zukunft verstärkt kostenpflichtig und auch kontrolliert werden. „Für Pendler und Langzeitparker sind bereits Park & Ride Anlagen am Stadtrand verfügbar und es sollen auch noch mehr werden. In der Innenstadt ist jeder mit dem Auto willkommen, der etwas zu erledigen hat und allein dafür müssen Parkplätze da sein. Aber auch die Unternehmerinnen und Unternehmer müssen dafür Verantwortung übernehmen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Parkplätze zur Verfügung zu stellen“, betont Amtsleiter Roland Poiger.
Zeitplan
Für die Gemeinde stehen also mit dem neuen Busbahnhof in der Badgasse und dem zukünftig begrünten Hauptplatz klare Ziele fest. Die finale Planungsphase für die Verlegung geht bis Ende 2023 und Baustart des neuen Busbahnhofes am Badparkplatz startet mit März 2024. Die genauen Pläne für die Schulgasse werden in den kommenden Wochen im September besprochen. Die großen Arbeiten in der Schulgasse könnten dann in den Sommerferien 2024 stattfinden, da ein Großteil des Busverkehrs wegfallen würde. Somit könnte man rein theoretisch bis September 2024 den neuen Busbahnhof und die Schulgasse mit Doppelspur fertigstellen.
Mit der fixen Verlegung des Busbahnhofes Anfang 2024 wäre auch das Ziel, den Innenstadtbereich am Hauptplatz umzubauen. Aber der Start dieser Umgestaltung ist abhängig von der Entscheidung, was mit der Straße am Hauptplatz passiert. „Und hier sind dringend Gespräche mit dem Land erforderlich, die bislang leider immer verschoben wurden. Für unser weiteres Vorgehen hoffen wir auf einen zeitnahen Gesprächstermin“, betont Amtmann Roland Poiger. Das Land Burgenland könnte sich durchaus an dem Projekt beteiligen, indem die Straße am Hauptplatz eine Landesstraße bleibt und man die Begegnungszone gemeinsam schafft. Eine andere Option wäre ein Tausch – hier könnte die Straße am Hauptplatz zur Gemeindestraße und die zukünftige Zufahrt zum neuen Krankenhaus zur Landesstraße werden.
prima! hat bei der Baudirektion des Landes Burgenland nach dem Status quo gefragt. Dazu meint Peter Hannes Steck, Hauptreferatsleiter für Straßen und Brücken, dass man die Gespräche mit der Gemeinde abwarten möchte, aber eine Beteiligung durchaus infrage käme. Auch einer Verkehrsruhezone mit Tempo 20 würde rein gesetzlich nichts im Weg stehen, wenn die Wienerstraße Landesstraße bliebe.
Nach Anfrage von prima! wurde ein Termin zwischen Land und Gemeinde Anfang September vereinbart. Wir berichten darüber hier auf prima! Online.
Bericht über die Innenstadtgestaltung aus der September 2022 Ausgabe >> Oberwart bekommt grüne Innenstadt
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Oberwarter Webcam: Sehen was sich in der Stadt so tut? >> hier
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Oberwarter Busbahnhof siedelt